Wenn ich meine Patienten frage, was erzeugt Stress? Bekomme ich meist folgende Antworten:
Überforderung durch
- Leistungsdruck im Beruf
- hohe Anforderungen sowohl beruflich als auch privat
- lange Arbeitszeiten und Überstunden
- Schichtarbeit
aber auch
- mangelnde Freizeit
- wenig Unterstützung von außen
- hoher Anspruch an sich selbst
- finanzielle Sorgen
Zur Zeit sind es andere Auslöser, die Stress erzeugen und dazu möchte ich kurz erklären was Stress ist:
Stress ist subjektiv und jeder hat eine andere Wahrnehmung im Bezug auf Stress. Wir können positiven (Eustress) und negativen (Disstress) Stress unterscheiden. Stress war im Laufe der Evolution lebensnotwendig.
Wie reagiert unser Körper auf Stress?
Bei Situationen die mit Stress verbunden sind wird die Aufmerksamkeit gesteigert, Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Cortisol) werden vermehrt gebildet, der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller, die Pupillen weiten sich, Blutgefäße verengen sich, die Verdauungsleistung wird gedrosselt. Wir sind auf Flucht oder Kampf programmiert.
In der momentanen Corona-Lage mit auferlegter Einschränkung im beruflichen und privaten Leben kommen andere Stressorten dazu:
- beruflich nicht gebraucht werden, erzeugt das Gefühl der Nutzlosigkeit
- mangelnde soziale Kontakte erzeugen das Gefühl der Vereinsamung
- Hilflosigkeit und Ungewissheit in dieser Situation belasten uns seelisch enorm
- vielleicht verspürst du auch Angst
Wie können wir diesen Belastungen entgegenwirken?
Struktur
Strukturiere deinen Tag. Strukturen geben Halt, deshalb solltest du täglich zur gleichen Zeit aufstehen und schlafen gehen. Planen Zeiten in denen du produktiv bist (vielleicht wolltest du schon lange mal „ausmisten“, Liegengebliebenes aufarbeiten, Kaputtes reparieren) und Zeiten der Entspannung (vielleicht entdeckst du die Meditation für dich, liest ein Buch oder hörst Musik).
Bewegung
Bewegung wirkt stressabbauend. Spazierengehen kann wunderbar entspannen und hilft dem Körper Stresshormone abzubauen. Vermeide exzessiven Sport.
Ernährung
Gönne dir Zeit in Ruhe zu essen. Vielleicht hast du ja jetzt mehr Zeit für gesunde Ernährung.
Tue dir Gutes
Verwöhne dich und deinen Körper. Jetzt hast du Zeit etwas für deine Gesundheit zu tun. Lache!!! Denn während wir lachen produziert unser Körper Glückshormone. Befasse dich mit positiven Dingen. Täglich nur „Horrormeldungen“? Suche bewusst nach guten Nachrichten. Lass dein Glas halbvoll, statt halbleer sein. Sei kreativ, pass auf dich auf und sorge gut für dich.
Soziale Kontakte
Halte Kontakt zu Familie, Freunden, Kollegen usw. Telefon und Skype können eine Alternative zum persönlichen Gespräch sein oder vielleicht möchtest du ja mal einen Brief schreiben, dann sind deine Worte für den anderen be-„greiffbar“